Tag gegen das Vergessen – Gedenken im Westfalenstadion

Am Montag, den 27. Januar 2020, jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 75. Mal. Weltweit gedachten Menschen der Opfer des Nationalsozialismus – auch in Dortmund. Wir von Herzblut Schwarzgelb e.V. nahmen gemeinsam mit Vertreterinnen der Sonnenkönige und Blind Date an der Gedenkveranstaltung im Stadion teil.

Erinnerung im Herzen des Stadions

Wegen Bauarbeiten im BORUSSEUM wurde die Veranstaltung ins Stadion verlegt – ein Glücksfall, denn so konnten rund 500 Gäste teilnehmen. Bereits zum 10. Mal hatte der BVB gemeinsam mit dem Fanprojekt Dortmund zum „Tag gegen das Vergessen“ eingeladen.

Dr. Reinhold Lunow, BVB-Schatzmeister, eröffnete die Veranstaltung und erinnerte daran, dass Borussia Dortmund sich in seiner Satzung zu Toleranz, Respekt und Vielfalt bekennt. Mitglied der BVB-Familie zu sein, bedeute auch, für diese Werte einzustehen.

Halina Birenbaum: Ein Leben als Zeitzeugin

Im Zentrum des Abends stand die Lesung der polnisch-israelischen Autorin Halina Birenbaum (Jg. 1929). Sie berichtete eindrucksvoll von ihrer Kindheit im Warschauer Ghetto und ihrem Überleben im Konzentrationslager. Besonders bewegend waren ihre Schilderungen von Hunger, Angst, jahrelangem Verstecken – und dem Verlust ihrer Mutter, die sie nach der Deportation nie wiedersah.

Halina Birenbaum überlebte das Lager und die Todesmärsche, wanderte später nach Israel aus – und entschloss sich erst viele Jahre später, ihre Erinnerungen in Worten festzuhalten.

Begleitet wurde ihre Lesung von einem Musikduo, das Lieder spielte, die im Lager unter Lebensgefahr geschrieben und gesungen wurden – erschütternde Zeugnisse von Hoffnung und Menschlichkeit im Angesicht des Grauens.

Haltung zeigen – auch im Stadion

Der BVB hat mit dieser Veranstaltung erneut ein starkes Zeichen gesetzt – gegen das Vergessen, gegen rechte Ideologien, gegen Antisemitismus im Stadion und überall. In Zeiten zunehmender Hetze, Angriffe auf jüdische Einrichtungen und sprachlicher Verrohung war dieser Abend aktueller denn je.

Wir als Fanclub sagen: „Echte Liebe“ und Menschenhass schließen sich aus. Erinnerung ist keine Vergangenheit – sie ist unsere Verantwortung im Heute.

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Erinnern heißt Verantwortung – Besuch der Auschwitz-Präsentation der GE Barmen